#ACSLpeople Chapter 3

QuickFacts:
- Name: Mak Bajrektarevic
- Tätigkeit bei der ACSL: Co-Founder, Entertainment, Sportliche Leitung Basketball
- Studiert Wirtschaftsrecht im Master auf der WU
- Spezialisierend in Sportrecht und Umweltrecht
- Hat sich am Vie-I-Pee Basketballplatz “Alles was möglich ist” – Zitat Arzt, im Knie gerissen
- Spielte in einer Band und schreibt gerade ein Lied über 2020
- Als Kind als Schauspieler aktiv und Lust wieder mit Theater zu starten
Ich stamme aus einer Familie wo meine Mutter als Musik- und Kulturforscherin und mein Vater als Diplomat und Professor tätig waren. Beide sind nach wie vor in zahlreichen internationalen NGOs. Dadurch war ich von klein auf von der Idee des Kulturaustausches, eines Miteinanders und vor allem des Gefüges einer starken und vielschichtigen Community geprägt.
Kurz vor meinem ersten Schultag, im Alter von 6 Jahren, brachten mich meine Eltern zu meinem ersten Basketballtraining, um auf natürliche und spielerische Art und Weise die Werte eines Teamgefühls und eines Miteinanders zu erlernen. Ich verliebte mich sofort in diesen Sport.
So spielte ich im Laufe der Jahre in den verschiedensten Vereinen, durchging alle Leistungsklassen und lebte sozusagen meinen sportlichen Traum.
2014: Meine letzte Station, bevor sich alles für mich veränderte: DC Timberwolves. Der Verein zählt bis heute zu den besten Nachwuchsvereinen in Österreich. Der Wunsch einmal in der Bundesliga spielen zu können war als Jungspund noch groß. Trotzdem war ich nicht mit allem zufrieden – sei es die klassisch starre Vereinsstruktur, die oftmalige Monotonie oder die fehlende übergreifende Community – etwas fehlte.
Die ersten Schritte in eine erfüllte Zukunft – SC WU Studierende
Zweites Semester auf der WU: Ich erfuhr, dass es ein neu gegründetes WU Basketball Team gibt, damals noch unter dem Namen – SC WU Studierende – geleitet von jemandem namens “Lawrence Primetime”. Die Begeisterung hielt sich zunächst ehrlicherweise in Grenzen. Durch Überzeugungsversuche meines Studienfreunds Tomi, traf ich nach längerem Hin und Her schließlich die Entscheidung auf das Tryout der SC WU Studierenden zu gehen. Rückblickend war das die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
Das Tryout
Ich war perplex. Einerseits wie gut das Ganze organisiert war, andererseits aber wie viele Leute in der Halle standen. Ich hatte noch nie ein Tryout mit so viel Andrang erlebt. Ich war überrascht, dass zahlreiche Spieler, die ich von österreichischen Vereinen kannte, ebenso dabei waren und anscheinend denselben Motivationsgrund wie ich hatten – ein Teil von etwas völlig Neuem zu sein. Das Tryout war äußerst competitive und wurde von Minute zu Minute intensiver – so sehr, dass am Ende der ein oder andere Zahn noch am Spielfeld landete (lacht).
Das Tryout war überstanden und nun kam der noch viel härtere Part: Warten auf die Entscheidung.
Ein paar Wochen später..
Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Ich war im Urlaub mit ein paar Freunden als mein Handy klingelte und ich darauf blickte – ein Facebook-Posting mit allen Kandidaten, die es ins Team geschafft haben. Nur drei Leute? Ich werde nicht lügen, dass ich in diesem Moment doch sehr aufgeregt war (lacht) – umso mehr kam die Erleichterung hoch, als ich meinen Namen las. Vor allem wurde mir schnell bewusst, dass dies das erste Mal war, dass ich mich richtig freute in ein Basketball-Team aufgenommen zu werden.
Startschuss SC WU STUDIERENDE
Ich kam aus einem Verein, 4x Training pro Woche, alles läuft nach Strich und Faden.
Das erste SC WU Studierende Training: Ganz anders als beim Tryout läuft hier alles locker ab. Es wird gewitzelt, die Atmosphäre ist entspannt, die Leute tauschen sich über ihren Uni-Alltag aus – eine völlig neue Erfahrung für mich.
Es dauerte einige Zeit, bis ich mich daran gewöhnte. Vor kurzem meinte ein damaliger Teamkollege und guter Freund, dass mein anfängliches leistungsgesteuertes Handeln und mein Drang das Training nur aus sportlicher Perspektive zu betrachten, mich am Anfang doch etwas unsympathisch erschienen ließ (lacht). Dies war jedoch dem geschuldet, dass ich mein ganzes Leben bei Vereinen gespielt hatte und im Sport nur diesen einen Weg kannte. Bereits nach ein paar Wochen änderte sich meine Einstellung und mein Denken. In eine Richtung die mir gefiel. Basketball bekam so viel mehr Bedeutung für mich und ging weit übers Sportliche hinaus. Das was fehlte, war nun endlich da: das Community Gefühl und die Zusammengehörigkeit.
Die Idee der WU Tigers wird geboren
Unter den vielen neuen Freundschaften, die entstanden, war auch Lawrence ein Mensch, mit dem ich mich auf Anhieb super verstand und wo ich schnell merkte, dass wir in vielen Hinsichten gleich ticken. Mit voller Leidenschaft erzählte er mir von seiner Vision – weg vom Vereinsgefüge, die Entstehung einer eigenen Uni-Liga, Unis spielen gegen andere Unis, Steigerung der Zusammengehörigkeit, sodass unsere Studienerfahrungen endlich besser werden. “Das könnte vielleicht ein bisschen crazy klingen”, sagte er. “Aber wenn wir das durchziehen, dann könnten wir die Leben von so vielen Menschen verändern. Was denkst du?” Ich überlegte nicht einmal eine Millisekunde, schlug in seine Hand ein und meinte „Lets do it!“
Seit ich klein war, und mich mitten in der Nacht hoch ins Wohnzimmer geschlichen hatte, um gegen 2 Uhr morgens College Basketball in den USA zu schauen, war ich begeistert von der Atmosphäre und der Community, die dort ansässig und alltäglich war – es war der Traum eines jeden Sportlers, aber auch eines jeden Studierenden.
Aus Träumen werden Pläne
Schon nach kurzer Zeit bei den SC WU Studierenden fühlte ich den College-Sport Spirit wie noch nie zuvor und meine Zeit als Basketball-Spieler in einem Verein war abgelaufen. Die Idee verschiedene Unis gegeneinander spielen zu lassen gab uns Hoffnung. Hoffnung Veränderungen und Möglichkeiten zu schaffen. Aber wie sollten wir das angehen? Vor allem am Anfang als unser Team gerade mal aus 4 Personen rund um Lawrence, Valentin Priesner, Fatimah Almukhtar und mir bestand. Wo ansetzen, wo beginnen?
Eines war klar: für eine Liga braucht man Teams. Für Teams braucht man Unis und Storytelling. Die Teams müssten mit ihren Logos, mit ihren Namen die Universitäten repräsentieren, eine Marke bzw. ein Aushängeschild werden, sodass jeder Studierende darauf Bezug nehmen kann.
So wurden aus den SC WU Studierenden schnell die WU Tigers (in Anlehnung an den Begriff der „Tiger Economy“ – rapid economic growth, usually accompanied by an increase in the standard of living). Lawrence designte die ersten Logos, die ersten Dressen wurden provisorisch von allen Spielern gemeinsam angefertigt und die ersten Fotoshootings wurden in Valentins Studentenheim Keller durchgeführt. Der Auftritt nach außen wirkte professionell. Das erste Team stand!
Grundidee: WU vs. Juridicum
Gegen wen aber antreten? Was wäre eine erste mögliche Rivalität?
Aus heutiger Sicht wäre dies wohl TU vs. WU gewesen. Zu diesem Zeitpunkt war für uns die logische Schlussfolgerung: Juridicum vs. WU – angehende Juristen gegen angehende Möchtegern Juristen (lacht), also zwei Unis die sich auch in unseren Freundeskreisen immer wieder battelten.
Durch Nenad, einem Freund am Juridicum entstand dadurch das zweite Team, die Juridicum Penguins. Der Traum College Sport nach Österreich zu bringen und somit das Studieren zu verändern war so nahe wie noch nie!
Und dann ging alles Schlag auf Schlag: Es hatte sich rumgesprochen was wir planten. Wir lernten Basketball-Begeisterte an anderen Unis, die sich von unserer Vision mitreißen ließen und ein eigenes Team gründen wollten, kennen.
Vom einen auf den anderen Tag, standen wir plötzlich mit 10 Basketball-Teams, davon 4 Frauen- und 6 Männer-Teams da. Es war nicht mehr nur eine Uni gegen die andere. Das was uns bevorstand war weitaus besser als wir es mit unserer Grundidee angepeilt hätten.
Uns wurde schnell klar: wir brauchen und sind nun bereit für eine eigene Liga – die ACSL Austrian College Sports League! Einen Ort, wo jeder einen Platz findet, sich ausleben und den Dingen nachgehen kann, die Freude bereiten.
Das war bereits das 3. Kapitel unserer #ACSLpeople Reihe! Wir sind jedoch noch lange nicht am Ende unserer Reise angelangt. Es haben noch so viele einzigartige Charaktere etwas dazu beigetragen, die genauso wie Fatimah, Valentin und Mak von der Idee College Sport nach Österreich zu bringen, begeistert waren.
Du hast die Geschichte der Ideenfindung von Lawrence noch nicht gelesen?