#ACSLpeople Chapter 1
QuickFacts:
- Name: Lawrence Gimeno
- Tätigkeit bei der ACSL: Founder ACSL
- geboren am Karnevalsonntag in Sao Paulo, Brasilien
- spanischer Dad, österreichische Mum
- spricht 6 Sprachen
- aufgewachsen und immer noch mit ganzem Herzen in 2560 Berndorf
- hat 3 ältere Brüder
Rough Start
2010: Ich sitze auf der WU in einer Vorlesung – keine Ahnung welche und worum es genau geht. Ich schaue LeBron Highlights auf meinem Handy. Meine Gedanken sind ganz woanders. Ich habe so hart gearbeitet um in den USA zu studieren. Schulwechsel, Notenschnitt, SAT Prüfungen, hunderte Essays und Interviews… Die Antwort war ein “Nein”. Plan B war Design zu studieren. Tagelange Aufnahmeprüfungen, Zeichnungen, Modelle, Portfolios. Die Antwort war wieder “Nein”.
Jetzt sitze ich hier – IBWL. Das einzige Fach wofür ich mich noch anmelden konnte. Ich war frustriert und vor allem unglücklich mit meiner Studienerfahrung, die ich dort machte. Das lag sicherlich teils daran, dass sich meine Passion für Accounting in Grenzen hielt, aber auch dass der Studiengang total überfüllt war. Ich fühlte mich als sei ich nur eine Nummer, der Konkurrenzkampf war hoch. Ich hatte den Anschein, die Lehrenden wollten uns nicht hier haben und die meisten von uns wollten auch nicht hier sein.
Mir ging durch den Kopf „Das soll also meine Studienzeit sein?“
Lichtblick Auslandssemster
Nach ein paar schleppenden Semestern und reichlich Frustration kam der Lichtblick. In einer Vorlesung erzählte ein Student von seinem Auslandssemster in Californien. Ich klappte meine Bücher zu und rannte zum ZAS (Zentrum für Auslandsstudien). Hektisch las ich die Namen der WU Partnerunis wie North Carolina, USC, Florida, Texas, Kentucky, Arizona, San Diego und viele mehr.
Es traf mich wie ein Blitz: THIS IS IT! Die Chance doch noch in den USA zu studieren, sowie College Sport und die Studienerfahrung zu erleben, auf die ich ursprünglich hingearbeitet habe.
College Sport – mitten drin statt nur dabei
Nachdem ich bei North Carolina und Texas abgerasselt bin, bekam ich als einziger Bewerber einen Platz an der University of Kentucky. Wenig überraschend wollte niemand anderes nach Lexington, Kentucky.
Aber ich wollte hier sein – Im Powerhouse des College Basketballs, das jährlich die meisten NBA Spieler aller Unis hervorbrachte!
Nach meiner Ankunft, wurde ich prompt mit der halben Football Mannschaft in einem Dorm einquartiert und lernte jede Facette des NCAA Lifestyles kennen.
Dann ging es schnell. Ein Erlebnis jagte das nächste: Wöchentliche Basketball Games mit 24.000 Studierenden. Konzerte von J. Cole und Drake, Gastauftritte von NBA & NFL Stars wie John Wall, Demarcus Cousins, Randall Cobb, Steve Johnson und Pat Riley. Ich feierte mit Anthony Davis Geburtstag und spielte Basketball gegen zukünftige NBA Profis Darius Miller, Terrence Jones und Michael Kidd-Gilchrist!
Und plötzlich Boom, Feuerwerk. 2. April, 2012, 23:52 Uhr. Ich stehe auf der Statestreet in Lexington, Kentucky mit hundertausenden, feiernden Fans. Die Kentucky Wildcats sind zum 8. Mal und zum ersten Mal in 14 Jahren National Champions im NCAA Basketball Tournament geworden. Zwischen den jubelnden Studierenden, Professoren und Fans halte ich inne und schaue auf meine Austauschkolleg_Innen aus Frankreich, Deutschland, Finnland und Linz. Überglücklich fallen sie sich in die Arme, Head-to-Toe in Kentucky Klamotten, und singen „We are the Champions“ mit Tränen in den Augen.
→ Niemand von ihnen wollte vor 6 Monaten hier sein.
→ Niemand von ihnen hat vor Kentucky jemals ein Basketballspiel verfolgt, geschweige denn die Regeln gekannt.
→ Niemand von ihnen war mit der Studienerfahrung an ihren Unis in Europa sonderlich glücklich.
→ Niemand von ihnen hatte eine Ahnung was College Sport ist.
Dennoch bezeichnen alle von ihnen, bis heute, dieses eine Semester in Kentucky als das Beste ihres Lebens.
Heureka Moment
Da hat es bei mir Click gemacht. College Sport war nicht nur was für sportverrückte Basketballer – es ist so viel mehr! Es schafft eine gemeinsame Sache, verbindet Leute, schafft ein starkes Zugehörigkeitsgefühl und eine Community in der man sich schnell zuhause fühlt.
Sportbegeisterung war absolut zweitrangig. Die Events haben unendlich viel Spaß gemacht und wichtig war nur, dass „wir“ gewinnen. Das Studieren fiel uns leicht, da man sich wohl fühlte und von Kollegen und Professoren unterstützt wurde. Unsere „Crew“ bestand aus hunderten Freunden von Finnland bis St. Louis Missouri, von Erstie bis Double PhD. Professor. In 6 Monaten haben wir dort mehr Erinnerungen fürs Leben geschaffen als zuhause während 3 Jahren Studium.
Da kam mir der Gedanke: Wenn ein Franzose, eine Finnin, ein Deutscher und ein Linzer in kurzer Zeit so darauf abfahren wie ich, dann geht das auch in Österreich!
Back in Austria
Zurück an der WU war ich voller Tatendrang und ich sah die Uni in einem ganz anderen Licht – voller Möglichkeiten, statt Fehler. Meine Gedanken kreisten immer mehr darum, dass College Sport in Österreich der Schlüssel zu einer fundamentalen, positiven Veränderung des Studierens sein kann. Niemand soll mehr eine solch unglückliche und frustrierte Studienerfahrung wie ich durchleben. So groß wie heute war die Vision an Tag 1 sicherlich noch nicht.
Wie die ACSL dann tatsächlich entstanden ist, erzähle ich euch beim nächsten Mal. Eines ist auf jeden Fall klar:
Es ist eine verdammt spannende Geschichte, viele tolle Charaktere waren und sind ein Teil davon, und zusammen haben wir eine Veränderung geschaffen, von der man in 2010 nur träumen hätte können!
Das war erst das 1. Kapitel unseres neuen #ACSLpeople Formats! Wir hoffen, es war für Dich genauso spannend diese Geschichte zu lesen, wie für uns! Lawrence und viele andere Persönlichkeiten der ACSL haben noch so viel zu erzählen.
Das hast Lust auf mehr gemacht? Bereits in zwei Wochen wirst Du schon die nächste Story bei #ACSLpeople finden – wer das wohl sein wird?
>>Werde auch Du zu einem ACSLpeople<<