#ACSLpeople Chapter 9
Quick Facts:
- Name: Susanne Emminger (aka Cheer mom)
- Organisationsmitglied Cheerdance
- Studiert Rechtswissenschaften am Juridicum Wien
- Fun Fact: hat sich bei einem ACSL Basketball Spiel mal an einer Nebelmaschine verbrannt und ist daraufhin von ein paar Med Uni Serpents Spieler_innen verarztet worden
- Haustiere: einen weißen Schäferhund namens Bounty
- Hobbies: lesen, tanzen, joggen und backen
Seit 6 Jahren wohne ich schon in Wien, doch wie ein Zuhause hat es sich erst angefühlt, als ich bei den ACSL Cheerdancern angefangen habe. Als gebürtige Oberösterreicherin bin ich aufgrund meines Studiums am Juridicum in die Nähe der Hauptstadt gezogen. Das erste Jahr war für mich alles andere als leicht. Das Jus Studium war, und ist es heute auch noch, zu Studienbeginn wahnsinnig überlaufen. Die meisten Studierenden wechseln schon nach dem ersten Jahr das Studienfach. Zudem wohnte ich von Anfang an alleine und hatte nicht die Möglichkeit in einem Studentenheim oder einer WG andere Leute kennenzulernen.
Dies machte es mir äußerst schwierig Anschluss zu finden, oder langfristige Freundschaften zu schließen. Ich ergriff jede Chance, um zurück in meine Heimat nach Oberösterreich fahren zu können.
Bereit für eine Veränderung
Eines Tages, als ich den Hörsaal für eine Vorlesung betrat, sah ich Flyer auf den Tischen verteilt liegen. Darunter auch einen Flyer, der die Juridicum Penguins, welche es zum damaligen Zeitpunkt noch gab, präsentierte. Obwohl ich mich überhaupt nicht für Sportarten wie Basketball oder Football interessierte, schaffte es dieses bedruckte A5-Blatt trotzdem mein Interesse zu wecken. „Etwas für Studierende, wo man Leute kennenlernen kann? Das wäre doch perfekt für mich..“, grübelte ich.
Meine Online-Recherche über die ACSL führte dazu, dass auf meinem Handy Display eine Werbung von einem Cheerdance-Try-Out auftauchte. Es war an der Zeit endlich mehr aus meiner Studienerfahrung zu machen und wenn ich ehrlich bin, hat sich das ACSL Cheerdance-Team schon ziemlich cool angehört. Trotz fehlender Tanzerfahrung, Unsicherheit und den Vorurteilen, die ich aus amerikanischen Filmen über Cheerleader hatte, entschied ich mich, mich zum Try-Out anzumelden. Ich war bereit für eine Veränderung!
Der Tag des Try-Outs – ein Riesen-Fail!
Heute kann ich drüber lachen, damals fand ich es wohl nicht so lustig. Stell dir vor, du nimmst all deinen Mut zusammen, fährst alleine zu einem Try-Out, kennst niemanden, steigst bei der U-Bahn-Station aus, bist noch 10 Minuten vom Treffpunkt entfernt und erst dann wird dir bewusst, dass du dich um eine Stunde vertan hast und bereits die Hälfte des Try-Outs verpasst hast!! Klingt nach einem riesen Fail – und ja genau das ist mir passiert. „Oh Gott, jetzt bin ich schon eine Stunde zu spät! Das kann ich echt nicht bringen dort noch hinzugehen..“, dachte ich und beschloss wieder in die U-Bahn einzusteigen und zurück nach Hause zu fahren. Ich muss zugeben, ich war wirklich traurig: „Vielleicht klappt es ja nächstes Semester..“
Als ich ein paar Tage später meine E-Mails checkte, entdeckte ich in meinem Posteingang ein Mail von ACSL Cheerdance, worin sie sich bedankten, dass ich beim Try-Out dabei war. Da war sie – meine 2. Chance!
Ohne zu zögern, drückte ich mit der Maus auf „Antworten“ und meine Finger bewegten sich wie von selbst über die Tastatur, denn zu verlieren hatte ich nichts.

Das zweite (für mich erste) Training.
& seit diesem Tag bin ich bei den Cheerdancern dabei! Von der ersten Sekunde an wurde ich in die Gruppe aufgenommen. Meine Sorgen die „unerfahrene Nachzüglerin“ zu sein waren vollkommen unberechtigt.
Ich war nicht die einzige mit fehlender Tanzerfahrung – als Team sind wir gemeinsam gewachsen und haben uns weiterentwickelt. Enge Freundschaften, die bis heute noch bestehen, sind entstanden. All die Vorurteile, die ich über Cheerdance Teams hatte, waren wie weggeblasen und von Konkurrenzkampf, Zickerei oder Streitereien fehlte jede Spur. Es war stets ein Gefühl des Miteinanders, denn wir unterstützten uns nicht nur auf dem Feld, sondern auch fernab davon.
So hat sich mit einem Schlag nicht nur mein Privatleben, sondern meine gesamte Studienerfahrung, geändert. Durch die Gamedays lernte ich viele Leute vom Juridicum kennen. Gemeinsam unterstützen wir uns im Studium, tauschten nicht nur Bücher, sondern auch hilfreiche Tipps aus.
Neben dem Cheerdance-Training gab es noch zahlreiche andere Möglichkeiten dabei zu sein: Teambuildungs, Gamedays, Flyer verteilen und vieles mehr! Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr alleine. Wien ist zu meinem Lebensmittelpunkt geworden und ist nicht mehr nur mein Studienort.
Als jemand der schon fast seit Beginn dabei ist, ist es für mich das schönste zu sehen wie sich die Cheerdance-Mannschaft in der Vergangenheit weiterentwickelt hat. Wo 2016 noch 10 Leute beim Try-Out dabei waren, hatten wir 2019 bereits über 100 Anmeldungen! Das zeigt mir, dass sich all die Arbeit und die hineingesteckte Leidenschaft auszahlen!
Mir wird immer mehr bewusst, wie groß das Potential dieses Projektes ist und wie viel wir noch wachsen können. So viele Menschen haben Interesse und wollen dabei sein. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne der ACSL wäre und möchte dies auch nicht.
Als Mitglied des Cheerdance Orga-Teams möchte ich hier auch das gesamte Orga-Team hervorheben. Anika, Julia, Cindy, Marlies und Ines – ohne euer Engagement hätten wir uns nie so positiv weiterentwickeln können!
Mein Favorite Cheer-Moment
In den vergangenen Jahren sind unzählige Momente, die ich nie vergessen werde, entstanden. Doch der Football Gameday im Oktober 2019, ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Denn an diesem Tag tanzten wir eine Choreo, die ich selbst für das Cheerdance-Team erstellt habe.
Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen. Mit meinem Team stand ich am Rande des Spielfelds. Wir warteten nur mehr darauf endlich aufgerufen zu werden. Ich konnte die Durchsage hören und wusste – das ist unser Zeichen, es geht los!!!
Wir liefen aufs Feld und stellten uns in Position. Ein kurzer Augenblick Stille, bevor die Musik startete. Es war ein Moment purer Aufregung, denn das Publikum sah uns mit großen Augen an. Und dann tanzten wir mit voller Leidenschaft, nicht nur von der Musik, sondern auch von jubelnden und klatschenden Fans, begleitet. Es war ein unbeschreibliches Gefühl die eigens erstellte Choreographie zu tanzen.
Als der Beifall und der Jubel der Zuseher_innen plötzlich viel lauter wurde, realisierte ich, dass die Musik bereits gestoppt hat und wir es geschafft haben! In die jubelnde Menge und deren glücklichen Gesichter zu blicken führte mir vor Augen, wofür wir die letzten Wochen so hart gearbeitet haben.

Falls auch Du dich für Cheerdance interessierst, hab keine Angst und trau Dich! Für mich war es die beste Entscheidung, die ich treffen hätte können. Jeder fängt mal an und ich verspreche Dir, es wird die Zeit Deines Lebens!