#ACSLpeople Chapter 10
Quick Facts:
- Name: Florian Sikora
- Alter: 27
- Studium: Molecular Biology (PhD) an der Uni Wien
- Aufgaben in der ACSL: Head Coach & Offensive Coordinator der Uni Wien Emperors
- Positionen als Spieler: WR, TE, DL, OL, Long Snapper
- Hobbies: Laufen, Fußball spielen
- Lieblingsteams in der NFL: New England Patriots, LA Rams
- großer Fan von ACSL Basketball
2:44 Uhr. Ich sitze am Schreibtisch, starre in den Bildschirm und schaue mir Videos vom gegnerischen Team an. Morgen ist es soweit – das erste Football-Spiel als Head Coach der Uni Wien Emperors. Ich gehe noch einmal unseren Gameplan im Kopf durch. Habe ich irgendetwas vergessen? Muss ich noch etwas vorbereiten?
Schon lustig, was sich in den letzten Jahren alles verändert hat. Vom Football-Rookie, der auf der Wiese im Prater gespielt hat, zum Spieler bei den Uni Wien Emperors, bis hin zum heutigen Tag – wo ich Head Coach der Emperors bin. Mein Leben hat sich um 180 Grad gewendet. Neben unzähligen schlaflosen Nächten blicke ich vor allem auf eine Zeit zurück, in der ich nicht nur enorm auf persönlicher Ebene gewachsen bin, sondern auch gelernt habe, Football mit ganz anderen Augen zu sehen.
Wie es zu all dem gekommen ist, erzähle ich in meiner ACSLpeople Geschichte.
Wie alles begann…
Alles hat im Jahr 2014 angefangen. Eine Gruppe von Studierenden der Uni Wien hat im Prater regelmäßig Football-Trainings abgehalten. Eines Tages bin ich dort mit meinem Nachbarn, der über Facebook auf die Gruppe gestoßen ist, zum Training gegangen.
Meine Football-Erfahrungen zu der Zeit beschränkten sich nur auf die gelegentlichen NFL-Abende mit meinen Freunden, die College-Spiele kannte ich nur vom Hörensagen. Dennoch wollte ich dem Ganzen eine Chance geben und eine neue Sportart, worin ich noch völlig unerfahren war, ausprobieren.
1-2 Jahre lang trafen wir uns in regelmäßigen Abständen zu formlosen Trainings. Trotz der coolen Truppe an jungen Studierenden hinterfragten wir das Ganze relativ bald: „Ohne Spiele macht das alles eigentlich kaum Sinn…“ Aus Mangel an Perspektiven wurde die Gruppe immer kleiner, bis wir nur noch zu 5. dastanden.
Zeitgleich sind bereits Football-Teams an anderen Unis wie an der WU, TU oder MedUni entstanden. Ich muss ehrlich sein: zu wissen, dass andere Uni-Teams bereits am Feld stehen und wir, die Uni Wien, noch nicht, war sehr hart für uns.
2016 passierte das Unglaubliche!
Lawrence nahm Kontakt zu uns auf: „Habt ihr Interesse an einem eigenen Football-Team für die Uni Wien?“ Natürlich hatten wir daran Interesse! Was für eine Frage! Immerhin träumten wir schon seit Jahren davon.
Lawrence war vorbereitet – Formulare, Social-Media-Kanäle, und vieles mehr waren bereitgestellt. Als wir mit der Idee an die Öffentlichkeit gingen, stellte sich ziemlich schnell heraus, dass es unglaublich viele Studierende an der Universität Wien gibt, die ebenfalls an diesem Projekt interessiert sind und auch Teil der Uni Wien Emperors werden wollen. Das war unser Zeichen – wir ziehen es durch und stellen ein Uni Wien Football-Team auf!
Und dann ging alles Schlag auf Schlag.
Durch den großen Andrang wollten wir so schnell wie möglich mit den Trainings starten. Anfängliche Startschwierigkeiten wie fehlende Coaches, konnten uns nicht davon abhalten unser Projekt durchzuziehen.

Gemeinsam schafften wir es immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen, was dazu führte, schon im Juni 2017 unser erstes Spiel gegen die MedUni Serpents zu bestreiten. Obwohl wir das Spiel leider nicht gewinnen konnten, werde ich mich noch lange an diesen Tag erinnern.
Mein 1. Football Game als Wide Receiver war für mich purer Nervenkitzel! Noch bis heute weiß ich, wie aufgeregt ich damals war. Zum einen lag das sicherlich daran, dass dies für mich das erste Spiel in einer neuen Sportart war, zum anderen war die Aufregung so groß, da über 1000 Fans vor Ort waren.
Zwar war ich es gewohnt, als Tormann bei meinem Fußballverein, Bälle zu fangen. Allerdings waren dort vielleicht höchstens 200 bis 300 Zuschauer_innen. Beim Spiel mit den Emperors waren plötzlich 1000e jubelnde Fans auf der Tribüne zu sehen. Ein gewaltiger Unterschied zu meinem Verein in NÖ, aber ein umso unbeschreiblicheres Gefühl!
Als Football-Spieler war ich stets im Mittelfeld – ich war nicht schlecht, muss aber auch ehrlich sagen, dass ich nie zu den Besten gehörte. Ich bin von Position zu Position gewechselt, habe demnach schon viel ausprobiert.
Schon 1,5 Jahre nach unserem 1. Spiel holten wir uns auf der Ravelinstraße bereits überlegen den Meisterschaftstitel.
Dies hatte zur Folge, dass Unruhe in der Liga aufkam. Unser damaliger Coach, der uns mit seinem unglaublich effektiven Offense-System scheinbar unschlagbar machte, entschied schließlich selbst das Team zu verlassen, da er sich nach mehr Herausforderung sehnte und die Wogen in der Liga wieder glätten wollte.
Vorläufig übernahm dieses Amt dann unser Runningbacks-Coach, aber bald standen wir wieder vor dem allbekannten Problem: Wir brauchen einen Coach!
Und so kam ich ins Spiel..
Und das war auch schon das 10. Kapitel unserer #ACSLpeople-Reihe! Florians Geschichte hat uns so gefesselt, dass wir unbedingt zwei daraus machen mussten. Wie es weitergeht wirst Du bei der nächsten ACSLpeople-Story erfahren. #staytuned!